Entscheidung über Zusammenschluss Pitztal-Ötztal vertagt

Die mündliche Verhandlung über die Umweltverträglichkeit des Zusammenschluss von Pitztal und Ötztal findet erst im Januar 2020 statt. Dem Land Tirol liegen aktuell noch nicht alle nötigen Unterlagen und Gutachten vor.

Mündliche Verhandlung erst im Januar 2020

Die geplante Neuerschließung des Landschaftsraums rund um den Linken Fernerkogel, um die Verbindung von Pitztaler Gletscher und Sölden zu realisieren, bleibt weiter in der Schwebe. Ursprünglich war geplant die mündliche Verhandlung über die Umweltverträglichkeit (UVP) des Vorhabens noch im Dezember diesen Jahres abzuhalten. Am vergangenen Montag teilte das Land Tirol mit, dass zum aktuellen Zeitpunkt jedoch noch nicht alle nötigen Unterlagen und Gutachten vorliegen. Als voraussichtlicher Verhandlungstermin ist nun der 22. Januar 2020 angesetzt.

Was genau passiert auf der mündlichen Verhandlung? Hier geht es darum zu einer Entscheidung zu gelangen, ob diese Vorhaben als umweltverträglich eingestuft werden kann und welche zusätzlichen Maßnahmen bzw. Auflagen dafür aufgenommen werden müssen.

Langwieriges Verfahren steht bevor

Die Unterlagen zum Verfahren wurden bereits 2016 zur Prüfung eingereicht und im Frühsommer wurden die umfassenden Projektunterlagen inkl. einer ersten Einschätzung über die Umweltverträglichkeit veröffentlicht. Im Juli 2019 haben der Deutsche und Österreichische Alpenverein im Schulterschluss eine ablehnende Stellungnahme eingereicht und sich klar gegen die Realisierung dieses Großvorhabens ausgesprochen.

Getarnt unter dem Begriff “Zusammenschluss” soll hier eine der größten Neuerschließungen der letzten Jahrzehnte realisiert werden: 3 Gondelbahnen, 64 ha an Pisten auf Gletschern, eine Mittelstation neben dem Linken Fernerkogel, ein Skitunnel, Beschneiungsanlage inkl. Speicherbecken, umfangreiche Planier- und Aushubarbeiten und der Abtrag eines Felsgrates um mehr als 30 Meter stehen bevor.

Volles Engagement der Alpenvereine und eine virale Petition

DAV und ÖAV werden sich weiter gegen dieses Erschließungsvorhaben und gegen den Verlust einer alpinen Naturlandschaft einsetzen: Infos zum Verfahren und Positionen des DAV.

Aber auch in der allgemeinen Öffentlichkeit steht das Vorhaben stark in der Kritik. Die Bürgerinitiative “Nein zur Gletscherverbauung Pitztal-Ötztal”, die an den Österreichischen Landeshauptmann Günther Platter und Stellvertreterin Ingrid Filipe gerichtet ist, wurde mittlerweile von über 145.000 Personen unterzeichnet.

Deine Stimme zählt: jetzt die Petition noch unterschreiben!

#unserealpen: Kampagne unterstützt die Forderungen

Am 4. Dezember 2018 starteten die Alpenvereine AVS, DAV und ÖAV die gemeinsame Kampagne “Unsere Alpen”. Sie möchten damit in einer breiten Öffentlichkeit deutlich machen, wie einzigartig, vielfältig und wertvoll die Alpen sind – und dass dieser Natur- und Kulturraum massiv bedroht ist. Am Beispiel des geplanten Skigebietszusammenschluss zwischen Pitztal und Ötztal zeigt sich einmal mehr, wie wichtig diese Kampagne ist. Wer die Kampagne unterstützen möchte, kann dies zum Beispiel auf Instagram tun und unter #unserealpen ein Bild sowie seinen Kommentar posten.